12. März 2024

Ziehmappe

Nach der Bastelanleitung für diese Mappe kann man nicht nur eine Ziehmappe, sondern auch eine Aufbewahrungsmappe für Kinderbilder oder Reisefotos basteln.

Zwei mittelstarke Pappen, 19:23 cm, werden gleich groß geschnitten und an sämtlichen acht Ecken mit Kalikostückchen beklebt. Diese Kalikoecken werden aus länglich viereckigen Streifen Kaliko hergestellt, wie bei der Schreibunterlage angegeben. Nur erhalten diese Ecken keinen Saum und auch werden sie ganz mit Leim bestrichen und dann ohne weiteres um die Ecken herumgeklebt (siehe Abbildung a), an der Spitze etwas eingedrückt und die Läppchen übereinander greifen lassen!

Dann kleben wir auf die Außenseiten der Pappen Marmor- oder Chagrinpapier, welches zwar mit fingerbreiten Streifen nach hinten herumgeht, aber an den Ecken vor dem Aufkleben so abgeschrägt werden muss, dass die Kalikoecken auf der Vorderseite der Pappe mit einer kleinen dreieckigen Spitze herausstehen.

Jetzt legen wir die beiden Pappen (Papierseite nach unten) mit einer Längsseite dicht nebeneinander, ziehen 2 cm vom oberen Rande entfernt eine wagerechte Linie, die aber nicht ganz herüberzugreifen, sondern nur von der Mitte zu Mitte der Pappen zu gehen braucht. An diese Linie legen wir nach unten zu das später hindurchzuziehende grauleinene Band und ziehen daran unten wiederum eine Linie entlang.
Nunmehr messen wir auf der linken Pappe vom inneren Rand aus, wo die Pappen zusammenstoßen, 2 cm nach links und ziehen hier zwischen den beiden vorher gezogenen Linien eine Senkrechte; diese wird mit Stechbeitel oder Messer durchstochen (siehe Abb. 29 b punktiert angegeben, weil das Futterpapier darüber liegt; nach links hin ist das Band bezeichnet, das nachher durchgezogen und angeklebt wird). Auf der rechten Pappe messen wir dreimal 2 cm vom inneren Rande nach rechts, ziehen drei Senkrechte und stechen jede durch. Dieselben Löcher müssen auch am unteren Rande gemacht werden, wie es die Abbildung zeigt.
Danach nehmen wir die linke Pappe zur Hand, welche nur zwei Löcher hat, schieben durch letztere je ein Band (20 cm lang) von der Papierseite her, und kleben ein Stückchen mit Leim auf der Innenseite fest. In der Mitte der beiden äußeren Längsseiten werden, wie auf der Abbildung oben auf der linken Seite leicht erkennbar, die Löcher für die schwarzen, 15 cm langen Bindebänder durchgeschlagen oder gestochen und dieselben gleich nach innen eingeleimt.
Hiernach beide Pappen innen mit klein gemustertem Futterpapier bekleben; Rand lassen. Die dadurch bedeckten sechs Löcher der rechten Pappe werden wieder durchgestochen und zum Schluss die Ziehbänder, wie auf der Abbildung oben gezeigt, hindurchgezogen. Die Enden nicht festmachen! Diese Bänder ermöglichen es, falls viele Hefte in der Mappe aufbewahrt werden sollen, dieselbe weiter auseinander zu ziehen; daher der Name.

Soll die Pappe als Heftschonmappe dienen, so ist es vorteilhaft, auf der rechten Pappe an allen vier Seiten Klappen anzubringen, wie auf der Abbildung oben und rechts punktiert gezeichnet. Sie werden aus Aktendeckelpapier zugeschnitten, auf der Außenseite mit dem Innenpapier unserer Pappe bekleidet, damit sie nicht anders aussehen, und schließlich mit einem umgeknifften Streifen dicht an den stehengebliebenen Rand geleimt.

Wir können die Ziehmappe aber auch zu einem immerwährenden Diarium  (Tagebuch) gestalten, indem wir in der auf dem Bild unten

angegebenen Weise an die grauleinenen Bänder weiße Bogen anheften, die, wenn sie vollgeschrieben sind, leicht wieder ersetzt werden können.

In ähnlicher Weise stellt man ein Herbarium her.
Die Pappen müssen natürlich größer sein, etwa 22 zu 35 cm. Sonst ist die Arbeit genau wie bei der Ziehmappe, nur dass wir vielleicht nach oben und unten auch Bindebänder anbringen (vor dem Füttern!).
Indessen werden Herbarien auch gern so eingerichtet, wie die folgende  Abbildung zeigt.

Die Pappen werden zuerst vollständig fertig beklebt; dann die Löcher durchschlagen und zwei etwa 80 cm lange schwarze Bänder durchziehen, die zugleich als Zieh- und als Bindebänder dienen. Nirgends ankleben!

Auch Bildermappen für große Photographien, Reiseansichten und dergleichen lassen sich in der Weise der Ziehmappe herstellen. Dazu nehmen wir gute Papiere und hübsche, vielleicht seidene oder Atlasbänder.

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